Buka Buka – Die Ruhe nach dem Sturm

Veröffentlicht am 22. Oktober 2023 um 06:40

Nach dem grandiosen Fest schliefen wir alle erst einmal tüchtig aus. Meine Schürfwunden machten sich erst am Tag nach der Hochzeit so richtig bemerkbar. Direkt nach dem Unfall war das Adrenalin wahrscheinlich zu hoch und am Tag der Hochzeit gab es auch zu viele andere Einflüsse, die meine Aufmerksamkeit weg von den Schmerzen lenkten – dies natürlich zum Glück, denn so konnte ich den Tag ebenfalls in vollen Zügen geniessen. Nun tat es einfach richtig weh, und ich verbrachte den ganzen Tag auf einer Liege am Pool unserer Wahnsinnvilla. Der Hangover war aber auch bei allen anderen Hausbewohnern bemerkbar. Marco hatte noch irgendeinen anderen Käfer eingefangen und wurde zwei Tage nicht mehr gesehen 😊.

Durch die ziemlich grosse Schweizer-Dichte auf der kleinen Insel liefen sich viele Hochzeitsgäste immer wieder einmal über den Weg. So erhielten wir in den nächsten Tagen regelmässig Fotos von spassigen Essen, an welchen sich diverse neue Konstellationen zum geselligen Beisammensein getroffen hatten. Wir erholten uns langsam wieder und nahmen natürlich auch selber am einen oder anderen „after wedding get together“ teil.

Ganz langsam begann das Realisieren und Verarbeiten unseres grossen Tages. Wir wollen es noch einmal sagen: Es war für uns einfach nur genial und unfassbar schön, so viele Freunde und liebe Menschen an diesem, für uns so besonderen Tag dabei zu haben. Noch einmal tausend Dank an alle!! Der 10. Oktober wird uns auf immer in Erinnerung bleiben und wir können es kaum erwarten, die dazugehörigen Fotos und Videos mit allen zu teilen!

Nach fünf Tagen in der Villa hiess es nun Abschied zu nehmen. Die Güntis und wir machten uns auf den langen Weg nach Buka Buka. Es galt zwei Flüge (zuerst nach Luwuk und dann nach Makassar) und eine 5-stündige Autofahrt hinter uns zu bringen. Zum krönenden Abschluss mussten wir dann noch mit einem kleinen Boot eine stündige Überfahrt auf das kleine Eiland meistern. Buka Buka ist eine kleine Insel am nördlichen Ende von Zentral-Sulawesi. Auf der Insel gibt es nur ein Eco-Resort, das Reconnect. Thomas, der französische Owner, leitet dieses zusammen mit seiner indonesischen Frau. Die Insel war für uns genau das, was wir gerade brauchten. Ein wunderschönes, langweiliges Inselchen fernab jeglichen Trubels. Die Internetverbindung war (wenn überhaupt vorhanden) oberlausig und das Divecenter war gerade geschlossen. Es gab also quasi gar nichts zu tun. Dies kam unserem Wunsch nach Erholung allerdings sehr entgegen. Einzig der zu kleine Biervorrat von Thomas liess kurz einmal etwas Hektik aufkommen, haha! Da Sacha und ich von der Ärztin auf Lembongan Badeverbot erhalten hatten, gingen die anderen die ersten Tage ohne uns auf Schnorcheltour. Nach drei Tagen entschieden wir zwei Bruchpiloten dann aber trotzdem, ebenfalls wieder einmal etwas nass zu werden. Das Hausriff hatte es so richtig in sich. Es war eine der schönsten Unterwasserszenerien, die ich jemals bestaunen durfte. Dass eine grosse Delfinfamilie (es wurden 34 Tiere gezählt!) regelmässig um die Insel schwamm, machte alles gleich noch doppelt so schön!

Die Zeit, welche wir nicht im Wasser verbrachten, füllten wir mit Spielen. In den ersten vier Tagen (bevor die Güntis wieder nach Hause mussten), spielten wir Shithead im Marathonmodus. Wer den overall-Sieg einfuhr, lassen wir hier offen. Aber Stef weiss, dass es nicht er war 😊!! Sacha und ich entdeckten eine neue gemeinsame Leidenschaft: das Schach-Spiel. Wir spielten stundenlang, mit rauchenden Köpfen das Spiel der Könige, und ich kann mit etwas Stolz sagen, dass mein Junior etwas besser spielt als ich…

Wie bereits erwähnt, verliessen die Güntis unsere kleine Insel nach vier Tagen. Die Verabschiedung war herzlich und wir freuen uns bereits, die drei im Dezember wieder zu sehen. Es war eine tolle Zeit mit Euch!!

In den weiteren drei Tagen kam dann zum Schach und Shithead noch ein neues Spiel dazu, das „Hornochsen“. Danke an Marco und Juliana an dieser Stelle für dieses passende Hochzeitsgeschenk!

Ganz im Namen der Insel fühlten wir uns nach dieser Woche wieder „reconnected“ und machten uns auf den langen Rückweg nach Bali. Es galt nun, meinen Erstgeborenen wieder in die herbstliche Schweiz zurück zu bringen. Dies sollte sich als schwieriger heraus stellen als gedacht.

Wir buchten extra eine Zwischennacht in Luwuk. Wir mussten also „bloss“ die stündige Boots- und eine 5-stündige Autofahrt bewältigen. Die Nacht in Luwuk war dann wenig spektakulär. Das Essen im Hotel war miserabel – alles basierte auf dem hässlichen Chili-Ketchup, welches hier häufig verwendet wird. Und dazu fand während unseres Abendessens ein Geburtstagsfest mit Karaoke neben dem Restaurant statt. Die schlechten Stimmen gepaart mit den quietschenden Rückkopplungen des Mikrophons machten unser sowieso schon mässiges Essen nicht gerade besser 😊!

Am nächsten Morgen fing dann die richtige Odyssee an. Bereits der erste Flug hatte zwei Stunden Verspätung. Jener von Makassar nach Bali wurde dann gleich ganz gestrichen. Es sollte einen Ersatz geben, der immer noch pünktlich für Sachas Abflug in Denpasar landen sollte. Natürlich war auch dieser zu spät, was uns dann Sachas Flug verpassen lies… Da er am Montag unbedingt zur Arbeit erscheinen sollte, machten sich Christina und ich fieberhaft auf die Suche nach Ersatz. Dies war dann gar nicht so einfach. Eine Stunde, tausend verlorene Nerven und ebenfalls tausend verlorene Franken später hatten wir dann die Lösung. Ein zwei Minuten vor Checkin-Ende gebuchter Flug der Emirates über Dubai war die Lösung. Sacha schaffte es auf den Flieger und ist, während ich diese Zeilen schreibe, gerade in den Emiraten zwischengelandet. Ende gut, alles gut!

Das Reisen hat uns ja bereits sehr viel gelehrt. Ein wichtiges Learning ist sicher, dass am Ende alles irgendwie gut kommt. Nicht immer so wie gedacht oder geplant – aber eine Lösung gab es bisher für alles!

Der Abschied von Sacha nach diesen abenteuerlichen 15 Tagen (Motorradunfall, Hochzeit, Schnorcheln mit Mantas, Reisemarathon inkl. Pannen etc. etc.) war dann trotz dem ganzen Stress wieder sehr emotional. Mir stehen die Tränen immer wieder zuvorderst, wenn ich von ihm Abschied nehmen muss. Dieses Mal werden es aber bloss rund sechs Wochen bis zum Wiedersehen sein.

Wir planen nun die nächsten Schritte und relaxen erstmals etwas in Nusa Dua…

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