Hauptprobe geglückt

Veröffentlicht am 28. Oktober 2022 um 11:48

Am 10. Oktober sind wir nach Gambia in die Ferien geflogen. D.h. Ferien ist nicht ganz richtig – eigentlich war es die letzte Hauptprobe für unsere grosse Reise. Wir sind mit unseren Backpacks geflogen (nicht wie üblich mit Koffern), haben absichtlich weniger Kleider als üblich mitgenommen, das neue Reiseportemonnaie wurde ausprobiert, zum ersten Mal eine ausländische Sim-Karte ins Iphone gesteckt und zwischen den einzelnen Unterkünften absichtlich keine Transfers vorausgebucht.

Das Fazit war durchaus positiv: Wir haben jede Unterkunft gefunden, konnten überall Transfers organisieren und auch ein paar wertvolle Ersterfahrungen machen, was denn noch geändert werden muss.

Auch die verschiedenen Verweilorte haben wir sehr abwechslungsreich gewählt: Da war das luxuriöse Zeltcamp Fathala im Senegal, wo wir eine Safari und einen Lion-walk machten. Christina war zuerst etwas skeptisch, da solchen «Touri»-Angeboten oftmals etwas tierunfreundliche Hintergründe nachgesagt werden. Wir konnten uns aber von den jeweiligen Guides und Tierbetreuern alles genau erklären lassen und konnten das tolle Erlebnis dann auch geniessen.

Dann besuchten wir eine sehr sehr einfache Lodge an einem Seitenarm des Gambia, die Bintang Lodge. Hier gingen wir mit den Einheimischen fischen und durften am Abend tatsächlich die selber gefangenen Fische schnabulieren. Philipp getraute sich sogar (wenn auch ganz kurz) in den Fluss, in welchem Barracudas, Krokodile und Hypos leben… Eindrücklich war dort auch die Begegnung mit ganz vielen einheimischen Kindern, für die wir «Weisse» eine kleine Sensation waren. Speziell Tim mit seinem Blondschopf war die Hauptattraktion!

Zum Schluss verbrachten wir dann noch ein paar Tage direkt am Meer. Hier wurden wir aufgrund des Umbaus des gebuchten Hotels ins Nachbarhotel «upgegradet». Dieses war allerdings ein «adults only»-Hotel. Für Tim galt es also, sich mit seinen Eltern und den natürlich vorhandenen Spielsachen (Sand, Muscheln, Äste, Affen etc.) zu beschäftigen.

Neben den vielen schönen Eindrücken des kleinsten Landes in Afrika wurde uns auch wieder einmal unser Privileg bewusst, überhaupt solche Reisen unternehmen zu können. Wir hatten viele Gespräche mit Einheimischen (welche dort hauptsächlich vom Tourismus leben), die in den letzten zwei Coronajahren praktisch keine Einnahmen hatten und dennoch freundlich und zufrieden waren.

Der Aufenthalt an der «Smiling coast of Africa» war wunderschön und am letzten Abend machte sich bei uns das Gegenteil von Heimweh breit – nämlich das Reisefieber! Die Vorfreude auf unser grosses Abenteuer steigt und die nächsten sechs Monate werden bestimmt wie im Flug vergehen…