Wie im letzten Eintrag geschrieben, gingen wir es nun sehr gemütlich an. In Lahad Datu hatten wir ein süsses Homestay (nach der sehr teuren Unterkunft im Regenwald mal wieder sehr günstig) mit einem kleinen Pool. Es gab auch kein Restaurant und wir liessen uns das Essen mittels Grab Eat kommen. Das klappt hier im Übrigen hervorragend. Immer wieder mal machen wir einen Abend „zuhause“ und bestellen uns etwas Feines mit der Grab-App.
Am zweiten Tag in dem kleinen Örtchen suchten wir eine Laundry auf. Zum ersten Mal auf unserer Reise gab es nirgends einen Laundry-Service, sondern nur Self-Service. Das hiess also, dass wir unsere Wäsche zum ersten Mal in einer öffentlichen Wäscherei selber wuschen. Das war auch eine lustige Erfahrung, neben den Einheimischen zu sitzen und auf die Wäsche zu warten 😊. Als die Kleider dann in den Trockner wechselten, entschieden wir, die Zeit zu nutzen, um etwas kleines essen zu gehen. Die Auswahl an Restaurant in Lahad Datu ist sehr klein, und daher setzten wir uns einfach zu ein paar Locals, wo es irgendwie nach Essen aussah. Das Restaurant stellte sich dann als chinesisch heraus und der Inhaber sprach natürlich kein Wort Englisch. Mit Händen und Füssen deuteten wir an, dass wir gerne etwas zu essen hätten. Da es keine Karte gab, teilten wir ihm irgendwie mit, dass er einfach etwas bringen sollte. Für umgerechnet rund CHF 4.—lunchten wir anschliessend hervorragend (es hätte allerdings auch Hund sein können…).
Es ist schon spannend, wie ein solch langweiliger Tag (Waschen und beim Chinesen essen) auf Reisen irgendwie zu einer megacoolen Erfahrung werden kann. Wenn ich an Lahad Datu denke, wird mir jedenfalls immer dieser Tag in Erinnerung bleiben, haha!
Anschliessend fuhren wir mit dem Taxi nach Sandakan (ca. 3.5 Stunden), wo das Sabah Hotel auf uns wartete. Es handelte sich um ein typisches Ferienresort. Da die Kundschaft grösstenteils aus Einheimischen bestand, gab es in der Pool-Area keinen Alkohol (ist nicht so schlimm – ich wollte es nur gesagt haben!) und die Badenden waren meist muslimisch gekleidet. Wir haben uns schon ziemlich an die Burkini-Ansichten gewöhnt. Der Pool war wirklich grosse Klasse, und als ich mit Tim auf der grossen Rutsche war (er war schon unten), sah ich etwas Grosses auf ihn zuschwimmen! Es schlängelte sich mit ziemlicher Geschwindigkeit in Richtung des Kleinen. Ich schrie oben an der Rutsche, er solle aus dem Wasser und rutschte sogleich wie ein Irrer die Rutsche hinunter. Unten packte ich ihn und zog ihn eilends aus dem Wasser. Beim zweiten Blick stellte ich fest, dass es sich um einen etwa 1.5m grossen Waran handelte (und keine Wasserschlange, zum Glück!). Anscheinend gehört der quasi zum Hotel und badet regelmässig im Pool 😊!
So verbrachten wir viel Zeit am Pool und im Hotel-Gym. Es brauchte, wie schon erwähnt, eine gewisse Entspannungszeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Einen Ausflug bauten wir dann aber doch noch ein. Wir, also hauptsächlich Tim, wollte unbedingt noch die kleinsten Bären der Welt, die Sun Bears (oder Malayen-Bären) sehen. Diese gibt es nur auf Borneo, und es hatte in der Nähe von Sandakan ein entsprechendes Sanctuary. Christinas Angst, es könnte sich um einen Zoo handeln, wurden zum Glück nicht bestätigt, und wir sahen in den ersten 45 Minuten im Freilaufgelände des Sanctuary keinen einzigen Bären, haha! Zum Glück wachten die supersüssen Fellknäuel dann doch noch auf und plötzlich bekamen wir zwei Sunbears zu Gesicht.
Nach der süssen Bärenerfahrung sahen wir uns noch den „Strand“ in Sandakan an und waren schockiert. Soviel Abfall hatten wir noch nirgends gesehen. Aber da es sich hier nicht wirklich um einen Touri-Ort handelt, macht sich niemand die Mühe, den Dreck irgendwie weg zu räumen. Es ist uns schon klar, dass viele Einheimische dringlichere Probleme haben als den Abfall. Aber uns macht es immer traurig, solche Anblicke ertragen zu müssen. Das Positive daran (wenn es so etwas denn gibt) ist, dass Tim schon in sehr jungem Alter ein Gefühl für solche Missstände entwickelt. Er will dann immer einen Beutel haben und Abfall aufsammeln.
Nach den erholsamen Tagen in Sandakan flogen wir zurück nach Kota Kinabalu, von wo es dann weiter nach Manila gehen sollte. Dieser Reisetag war wahrscheinlich der bisher anstrengendste. Da die Flugpreise ziemlich hoch waren, entschieden wir, den Flug um 02.45 zu buchen (war rund 70% günstiger). Wir hatten bis dann also rund 7 Stunden bis zum Weiterflug, die es irgendwie zu überbrücken galt. Da wir KK bereits gut kannten, fuhren wir in die Innenstadt in unser Lieblingsrestaurant, das Souled Out (inkl. des ganzen Gepäcks, da wir nochmal einchecken mussten). Dort verwöhnten wir uns mit einem richtig guten Tomahawk-Steak und einer Flasche Wein. Pünktlich zurück am Flughafen erfuhren wir (natürlich bereits nach der Sicherheitskontrolle), dass unser Flug Verspätung hatte. Geschlagene zwei Stunden später (also um ca. 5:00 morgens!) flogen wir dann tatsächlich los in Richtung Philippinen!
Jetzt sind wir in der 23 Millionen-Metropole (inkl. der zugehörigen Agglo) angekommen und dürfen unser neuntes Land in Angriff nehmen! Wir freuen uns bereits riiiieeeessssiiigggg auf die wunderschönen Inseln des auf über 7000 (!!) Inseln gelegenen Staates mit dem schönen Namen!
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