Borneo Rainforest Lodge - Das bisherige Highlight unserer Reise!

Veröffentlicht am 27. August 2023 um 09:36

Kota Kinabalu ist eine weitere Küstenstadt an der Nordküste Borneos. Damit ist eigentlich schon fast alles gesagt 😊! Die Städte (ob Kuching, Miri, BSB oder KK) gleichen sich doch ziemlich. Ich möchte daher nur kurz die Highlights nennen, bevor ich dann zum absoluten Höhepunkt komme. Nach der Detoxzeit in Brunei konnten wir in KK (so wird Kota Kinabalu hier genannt) mal wieder richtig opulent speisen und trinken. Das freute mich selber am meisten! Tims Highlight war der Papa-Tag in der Mall. Wir waren im Spielparadies, in der Game-Halle und im „Blue Beetle“-Film (auf Englisch). Dazu gab es jede Menge ungesundes Essen – ein Tag nach Tims Geschmack halt…

Christina organisierte noch einen Tagestrip auf dem Klias River, wo es wieder Pimmelaffen, Warane, Krokodile und Fireflys (Glühwürmchen) zu sehen gab. Das Ganze war dieses Mal ein „echter“ Tripadvisor-Ausflug und der war auf koreanische Gäste ausgelegt. Der Tag war ok, wird aber sicher nicht in die Top Ten der Reisehighlights kommen – alles war schon seeeehr touristisch organisiert. Aber es tat auch irgendwie gut zu sehen, dass unsere selfmade-Ausflüge sowohl günstiger als auch interessanter sind.

Dann haben wir noch die beiden KK vorgelagerten Inseln Mamutik und Manukan besucht. Die als Sehenswürdigkeit geltenden Inseln waren eine einzige Enttäuschung. In den Rezensionen war hauptsächlich Gutes zu lesen. Dies war aber wahrscheinlich darauf zurück zu führen, dass diese von Koreanern geschrieben wurden. Nach Bezahlen einer „Conservation fee“ durfte man die Inseln betreten. Wofür diese Erhaltungsgebühr sein sollte, bleibt uns ein Rätsel. Überall lag Abfall herum und alles machte einen absolut heruntergekommenen Eindruck. Dazu kam dann auch noch ein „Huddelwetter“ sondergleichen. Eigentlich wollten wir dort schnorcheln gehen…. Aber die Schnorchel-Area war eingezäunt (damit die Schwimmflügel tragenden Koreaner nicht abhanden kommen, haha – da tragen tatsächlich Erwachsene teilweise noch Schwimmhilfen!) und zwischen den Plastikflaschen war es schwierig, Fische zu erkennen. Wir zogen uns ins Restaurant zurück und ertränkten den Frust mit Bier 😊!

Das hört sich jetzt alles etwas negativ an. So schlimm war KK aber wirklich nicht. Die Unterkunft war toll und die Aktivitäten hatten etwas unter unserer Vorfreude auf das nächste Abenteuer zu leiden!

Womit wir jetzt beim im Titel erwähnten Highlight wären – dem Danum Valley!!

Mit einer kleinen Maschine flogen wir von KK quer über die Insel nach Lahad Datu. Bereits die Sicht vom Flieger aus war beeindruckend – wir konnten die riesige Fläche an Regenwald von oben bestaunen und uns auf das freuen, was da kommen sollte.

Direkt beim winzigen Flugplatz wurden wir vom Fahrer abgeholt und in einer 2,5-stündigen Fahrt mitten in den Regenwald, ins Danum Valley, gefahren. Die Lodge war der absolute Kracher. Inmitten des Primärregenwaldes (also noch wirklich ursprünglicher, unangetasteter Regenwald) stand diese Eco-Luxus-Lodge. Unser Zimmer liess keine Wünsche offen: Eine Terrasse mit kleinem Pool und direktem Blick auf die grüne Wand des Regenwaldes, eine Openair-Dusche sowie ein grosses und geschmackvoll eingerichtetes Zimmer. Dazu gab es in der Hauptlodge jeweils ein superleckeres Buffet, was in dieser Abgeschiedenheit absolut nicht zu erwarten war. WIFI gab es dafür keines, was aber noch einmal mehr entschleunigend wirkte.

Wir bekamen einen eigenen Guide zugeteilt, der in den nächsten Tagen mit uns diverse Aktivitäten unternahm. Hendry sprach sehr gut Englisch und war sowohl kompetent als auch witzig. Was wir in diesen Tagen an Erlebnissen sammeln durften, müssen wir jetzt erst einmal verarbeiten. Wir haben beschlossen, die Tage bis zur Abreise aus Malaysia keine grossen Sprünge mehr zu machen.

Das Trekking durch den Regenwald (und ja, der Name ist Programm – es regnete jeden Tag einmal richtig fest!) ist so etwas von intensiv. Die Geräusche, der Duft, die ganze Umgebung wirkten auf uns fast etwas meditativ. Man läuft durch das grüne Dickicht und saugt irgendwie alle Eindrücke auf. Wenn man dann in absolut freier Wildbahn den ersten Orang-Utan sieht, ist das ein unglaublich erhabenes Gefühl und hat so gar nichts damit zu tun, wenn man einen Affen im Zoo anschauen geht. Diese Tiere in ihrem natürlichen Habitat erleben zu dürfen, ist etwas einmalig Schönes. Auch ich als absoluter Pragmatiker werde da im Anblick nahender Palmöl-Plantagen (die breiten sich halt immer mehr aus – aber auch das ist ein komplexes Thema und darf nicht nur einseitig angeschaut werden…) zum Tierschützer. Einmal waren Tim und ich mitten im Regenwald in einem Naturpool am baden (und wurden von den kleinen Fischen angeknabbert) als plötzlich ein Orang-Utan oben am Wasserfall über einen Baumstamm lief. Das kommt einem dann so richtig surreal vor und ist gleichzeitig einfach nur fantastisch.

Für die meisten Gäste ist der Besuch der Borneo Rainforest Lodge der Hauptgrund Ihrer Reise nach Borneo. Entsprechend sind alle top ausgerüstet mit Trekking-Gear usw. Wir hatten riesig Glück und konnten kurzfristig noch eine Lodge buchen (die letzte – die anderen Gäste hatten teilweise ein Jahr und mehr im voraus gebucht!), waren dafür aber total unterausgerüstet, haha. Wir wissen jetzt also auch, was Leech-Socken sind. Diese sollen nämlich die Blutegel abhalten… Da wir natürlich keine solchen hatten, hatten wir halt Blutegel. Unser Guide erklärte uns, wie man diese wieder los wird. Tim fand das so lustig, dass er sich immer freute, wenn er oder jemand anderes einen Leech irgendwo am Körper kleben hatte. Er entfernte diesen dann fachmännisch und ohne den Egel zu töten. Als jüngster Lodge-Bewohner war Tim, neben den Orang-Utans, mit seiner Dschungel-Erfahrenheit wieder einmal im Mittelpunkt. Alle staunten, was der kleine Junge schon alles kann, und wie gut er die ganzen Trekkings mitmachte. Das ganze natürlich nicht ohne einen gewissen Stolz der Eltern…

Ich könnte über diese vier Tage im Regenwald noch seitenweise schreiben, kann hier aber nur ein paar weitere kleine Highlights aufzählen. Auch die Bilder (Christina wird sicher noch ein cooles Video erstellen) können den Anblick der puren Schönheit einfach nicht auffangen. Diese Tiefe, wenn man in das grüne Dickicht schaut, können unsere Iphone-Kameras einfach nicht widerspiegeln. Ich kann hier wirklich nur jedem empfehlen, das einmal selber zu erleben. Nach Einbruch der Dunkelheit machten wir jeweils noch einen Nightwalk, bei welchem man dann hauptsächlich die nachtaktiven Tiere (eher die kleineren) sehen kann (Spinnen, Wasserschlangen, Eulen, Mouse Deers (diese kleine Mischung aus Reh und Hase hatten es Tim besonders angetan)).

Da es sich bei dieser Lodge wirklich um ein reines Naturerlebnis handelt, können auch keine Sichtungen garantiert werden. Umso glücklicher waren wir, dass wir bei praktisch allen Tagesaktivitäten mindestens einen Orang-Utan sehen konnten. Vielleicht merkt man beim Lesen, wie total geflasht ich von diesem Erlebnis bin… Wie schon erwähnt, werden wir jetzt erstmal alles setzen lassen und die kommenden Tage in Lahad Datu und Sandakan ganz gemütlich angehen.

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