Philippinen - Endlich wieder Insel!

Veröffentlicht am 11. September 2023 um 07:47

Jetzt sind wir also in meinem Namensland angekommen. Dieses stand bereits seit langem fett geschrieben auf meiner bucket list. Seit mir das Inselland von einer ehemaligen Kundin in den tollsten Farben geschildert wurde, wusste ich: „Da muss ich unbedingt hin!“. Die Hauptstadt Manila empfing uns mit Regen. Diesen behielt sie dann auch die ganzen zwei Tage mehr oder weniger konstant bei. Unsere Outdoor-Aktivitäten blieben also minimal und wir waren mehr am planen. Da sich in den letzten Tagen ein klein wenig der Reiseblues eingestellt hatte, entschieden wir, dass wir die Sehenswürdigkeiten erstmals etwas auslassen und uns eine Woche Ferien vom Reisen gönnen wollen. Wir suchten uns eine hübsche Insel mit einem Eco-Resort aus und machten uns ans Entspannen. Allerdings mussten wir erst noch zwei Nächte in Cebu verbringen, bevor wir auf unser kleines Eiland im Südosten von Cebu übersetzen konnten. Cebu City war wieder total wuselig und laut. Mir gefiel es, Christina war es etwas zu überdreht. Aber wie schon gesagt, das lag wohl am etwas tiefem Akkustand von uns. Wir sind ja in den vergangenen drei Monaten quasi von einem Highlight zum anderen gerannt und haben uns vielleicht etwas zu wenig Zeit zum verarbeiten genommen. Dazu kommt jetzt gerade noch die Endplanung der Hochzeit, was ebenfalls viel Zeit und Nerven kostet… Und den Hochzeitstanz müssen wir auch noch üben, haha!

Nach Cebu sind wir jetzt also in Sumilon – einem absoluten Traum von einer Insel. Es ist genau das, was wir jetzt gebraucht haben. Wir merken beide, wie sich die Batterien wieder laden. Natürlich legen wir uns jetzt nicht eine Woche in den Sand und machen nichts. Aber alles geht hier einfach etwas langsamer. Wir geniessen das seeeeehr!

Das Wasser, die Farben, die Natur, die Leute – alles ist einfach gerade genau so, wie es sein muss. Gestern hatten wir einen absolut perfekten Tag: Nach einem köstlichen Frühstück und einem kurzen Workout machten wir uns auf den Inseltrail. Es hiess, dass dieser unbedingt mit gutem Schuhwerk und guter Ausrüstung in Angriff genommen werden solle. Wir so: „Wir sind Schweizer – für eine Insel brauchen wir doch keine Wanderschuhe!“. Entsprechend gingen wir in Flipflops und Badehosen los. Relativ bald merkten wir, dass die in knapp 2 km zu umrundende Insel noch mehr zu bieten hat als kristallklares Wasser und eine unglaubliche Unterwasserwelt! Der „Weg“ war wirklich abenteuerlich – über Korallengestein (welches übrigens messerscharf ist – super in Flippies…), auf bis zu 30m hohen Klippen ohne Sicherung direkt am Abgrund zu klettern, war dann doch eine tolle Erfahrung. Wir hatten fast zwei Stunden für die 1.7km und dies an der prallen Mittagssonne. Das Glücksgefühl nach getaner Leistung ist schon etwas tolles!

Zur Abkühlung wollten wir dann noch ein wenig Schnorcheln gehen. Da ein Teil der Insel geschützt ist, darf man in diesen Teil nur mit einem Guide rein. Wir bekamen sogleich einen sehr kompetenten und lustigen Filippino zugeteilt. Der schien sich auch darüber zu freuen, dass er einmal nicht mit kaum schwimmtauglichen Koreanern unterwegs sein musste. Besonders beeindruckt war Ted von Tims Schwimm- und Schnorchelskills. Nach unzähligen Schnorcheltrips ist er mittlerweile wirklich top. Da wir alle gut drauf waren, schwammen wir praktisch um die ganze Insel und tauchten erst nach über 2.5 Stunden wieder auf. Wir sahen Haie, Schildkröten, Rochen und ein unglaublich schönes Korallenriff. Das nenne ich mal einen erfüllten Tag! Da dieser sehr aktiv war, gingen wir alle todmüde und glücklich früh ins Bett. So und ähnlich verlaufen jetzt die Tage auf Sumilon.

Wir geniessen die Tage in vollen Zügen! Zu erwähnen ist noch ein spezielles Erlebnis: Wir wollten uns ja hauptsächlich erholen, weshalb wir nicht allzu viele Aktivitäten geplant hatten. Auf der To Do-Tafel der Insel stand dann aber dieser tolle Ausflug: „Schnorcheln mit Walhaien“. Das machen wir aber auf jeden Fall, war unsere Reaktion. Wir machten uns keine Gedanken (oder Research) und buchten die Tour auf der Insel. Als wir dann am Morgen bei der Tauchdestination waren, wollte Christina umgehend wieder zurück. Das Ganze war für uns, die jetzt idyllische Tage auf der einsamen Insel verbracht hatten, furchtbar anzusehen. Rund 10 Bambusboote (immerhin ohne Motor) und in der Mitte ein paar angefütterte Walhaie. Die hauptsächlich asiatischen Gäste (welche wie jene bei uns auf der Insel oft nicht einmal schwimmen konnten) machten Selfies unter Wasser und missachteten die Regeln (komm dem Tier nicht zu nahe – berühren verboten) zuhauf. An Land bekam man eine Nummer seines Bootes (in unserem Fall Nr. 242!!) und musste in der Aufenthaltsarea warten, bis man über Lautsprecher aufgerufen wurde. Nach unserem wunder- und respektvollen Erlebnis im Danum Valley (mit den Orang Utans) war der Anblick kaum zu ertragen.

Tim sah natürlich bloss die eindrücklichen Tiere und freute sich riesig. Ich überredete Christina dann dazu, ebenfalls mitzukommen. Wir haben uns so ein eigenes Bild zu diesen „Angeboten“ machen können und werden solche Ausflüge inskünftig nicht mehr ohne vorheriges Research besuchen. Ich sprach mit einem Angestellten und er gab mir ein klein wenig besseres Gefühl (aber immer noch weit weg von gut…). Die „Show“ wird immerhin nur bis 11:00 betrieben und die Tiere gehen dann wieder.

Um auch noch kurz das Gute zu erwähnen: Es ist ein fantastisches Gefühl, mit diesen grössten  (bis zu 20m lang!!) Fischen der Welt zu schwimmen. Die sanften Riesen bewegen sich elegant und sind wunderschön. Obwohl ich mich dagegen wehrte, löste das Erlebnis bei mir ein Glücksgefühl aus. Tim war total aus dem Häuschen vor Freude. Wir haben beschlossen, die whale sharks noch einmal in freier Wildbahn zu besuchen.

So geht nun also auch diese wunderschöne und entspannende Woche zu Ende. Da wir das Gefühl noch etwas verlängern wollen, gehen wir morgen einfach auf die nächste schöne Insel 😊! Das Ziel wird Siquijor sein. Und dann geht es ja nur noch eine gute Woche bis wir Familie Günthart in Puerto Princessa treffen werden. Wir freuen uns bereits riesig, Freunde aus der Heimat wieder zu sehen!

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