Okinawa

Veröffentlicht am 19. April 2025 um 06:22

Der Anflug auf Okinawa oder genauer gesagt Naha, die Hauptinsel war spektakulär. Das Wasser kristallklar und der ganze Anblick von atemberaubender Schönheit. Die Präfektur Okinawa liegt rund 1000km südlich von der Hauptinsel Japans. Irgendwie ist die Situation zu vergleichen mit den USA und Hawaii. Entsprechend ist es auch vom Feeling her. Alles ist viel entspannter und auch das Klima trägt mit der tropischen Wärme zur Verlangsamung des Lebens bei. Kurz zusammengefasst: Genau das, was wir gerade brauchten!

Okinawa ist auch einer der Orte, die fett auf meiner Bucketlist standen. Seit dem Film „Karate Kid II: Entscheidung in Okinawa“ weiss ich ja, dass die fiktive Figur Mr. Miyagi von hier kommt. Auch wenn man beim googeln mittlerweile rausfindet, dass der Film grösstenteils auf Oahu gedreht wurde, wurde ein weiterer meiner Reiseträume wahr…

Das Wetter war mal so, mal so. Aber da wir eine richtig tolle, grosszügige Unterkunft hatten, verbrachten wir auch viel Zeit damit, die weiteren Schritte zu planen. So konnten wir einige Events/Sehenswürdigkeiten für Osaka und Tokyo mit Sacha buchen. Wie schon einmal erwähnt, muss man solche Sachen bei dem riesigen Touristenaufkommen in Japan vorzeitig machen.

Die Strände auf Naha wären ebenfalls schön, nur leider war das Wasser etwas zu kalt, um so richtige Beachdays geniessen zu können. Was auch interessant ist, dass hier irgendwie keine „Strandkultur“ vorhanden zu sein scheint. Vielleicht liegt es daran, dass wir etwas vor der grossen Saison hier sind, aber es finden sich keine Strandbars oder kleinere Restaurants am Strand. Wir schlenderten also grösstenteils einfach ein wenig dem Strand entlang.

Angenehm war, dass wir hier abseits der westlichen Touristenströme waren. Auf den südlichen Inseln verbringen die Japaner ihre eigene Ferienzeit. Die Restaurants, in welchen wir jeweils unser Nachtessen zu uns nahmen, waren also fast zur Gänze mit Einheimischen gefüllt. Am ersten Abend staunten wir, dass wir eine „seating fee“ zu bezahlen hatten. Wir dachten, es handle sich um so etwas wie das „coperto“ in Italien. Aber diese Gebühr wird für die Musik erhoben. Und diese ist wirklich ein Erlebnis. Da stehen ein bis drei Leute im Restaurant und spielen alte Okinawa-Volksmusik mit einer (für unsere Ohren) schräg gestimmten Art Ukulele und singen dazu. Alle, wirklich alle, Japaner kennen jedes der gespielten Lieder und singen und klatschen mit. Es kommt eine tolle Stimmung auf und man merkt, dass die Japaner ein lustiges und auch ziemlich trinkfreudiges („Kampai!“) Volk sind. In Okinawa ist man auch grosser Fan des eigenen Bierbrands. Jeder zweite trägt ein Orion (so heisst das lokale Bier)-Shirt, während die andere Hälfte in farbigen Hawaii-Hemden rumläuft. Alles zusammen gibt eben diese chillige Atmosphäre!

Von der Hauptinsel aus ging es dann mit einem lustigen Pokemon-Flieger ganz in den Süden der Präfektur Okinawa, nach Ishigaki. Die Insel ist so weit südlich, dass sie eigentlich direkt neben Taiwan liegt. Aus diesem Grund machen wahrscheinlich auch so viele Taiwanesen hier Urlaub. Hier ist alles noch eine weitere Spur relaxter. Die Insel hat etwa die Grösse von Koh Samui und hat mich total geflasht. I am in love with Ishigaki! Die Empfehlung kam von meiner Schwester Iris und meinem Schwager Sandro, die ebenfalls bereits einmal hier waren.

Es handelt sich um eine wirklich tropische Insel mit wunderschönem Wasser, einer tollen Fauna und einem einfach speziellen Vibe. Wir hatten uns ein wirklich schickes und für unsere Verhältnisse teures Hotel gebucht, und dieses übertraf unsere Erwartungen nochmals um Längen. Ich schreibe hier ja selten Hotelempfehlungen, aber das seven x seven ist einfach eine Klasse für sich. Ich habe selten so ein stylishes Hotel gesehen. Es stimmte einfach alles; das Zimmer, der Staff, das Restaurant, die Poolarea, was soll ich sagen – es war einfach perfekt!

Auch hier stand Entspannung zuoberst auf unserer Prioritätenliste. Wir genossen hauptsächlich die Annehmlichkeiten unseres Hotels und machten vereinzelt Ausflüge. Einer davon war ein Schnorcheltrip. Schon im Bus erstaunte uns die Frage der Guides, ob denn alle schwimmen könnten. Noch erstaunter waren wir ob der Verneinung der zwei koreanischen Mitschnorchler, haha! So schwammen wir drei mit Schwimmwesten (Tim weigerte sich zuerst vehement, eine anzuziehen…) neben den beiden Koreanern her, die von den Guides an einem Rettungsring gezogen wurden. Aber immerhin konnten wir mal wieder schnorcheln und die Unterwasserwelt in Ishigaki ist wirklich schön.

Den imposantesten Ausflug machten wir selber. Es ging in die Kabira Bay – diese ist vom Naturschauspiel her etwas vom schönsten, was ich je gesehen hatte. Türkisfarbenes Wasser, weisser Sand, vorgelagerte kleine, grüne Inselchen… einfach traumhaft! Wir bestiegen ein Glasbottom-Boat und bestaunten die wunderschönen Korallenriffe und unzählige Seaturtles. Anschliessend nahmen wir den Bus in die falsche Richtung (aber mit Absicht!) und machten eine Rundfahrt um die ganze Insel. Während zwei Stunden bestaunten wir die atemberaubende Schönheit derselben.

Auch das kleine Hauptstädtchen der Insel hat einen tollen Charme. Im Hafen steht eine Statue des absoluten Inselhelden. Yoko Gushiken war in den 70ern Boxweltmeister. Als grosser Boxfan sah ich mir natürlich gleich die Best-of‘s auf Youtube an. Der war also wirklich ziemlich gut! Gefühlt von jedem zweiten Plakat schaut einem dieser Boxer an und wirbt mal für das eine, mal für ein anderes Produkt 😊.

Jetzt sitzen wir gerade ein letztes Mal am wunderschönen Pool, haben bereits ausgecheckt und gehen nachher auf den Flughafen, wo unser Flug zurück nach Tokyo wartet. Wir freuen uns bereits sehr, morgen Sacha wieder zu sehen und uns die richtigen Grossstädte zu geben. Entspannt genug sind wir jetzt…

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