Darwin - mal wieder Stadt

Veröffentlicht am 30. Juli 2025 um 10:43

In Darwin, dem „top end“ (der nördlichsten Stadt) im NT konnten wir durch einen glücklichen Zufall gleich sechs Tage am Stück auf einem schönen, ziemlich zentral gelegenen Campground buchen. Wie bereits früher erwähnt, ist es ja ziemlich schwierig, Aufenthalte von mehr als zwei Nächten zu buchen. Auf den gängigen Plattformen fanden wir für Darwin sogar fast gar nichts. Also rief ich bei unserem Favoriten an und versuchte etwas rauszuschlagen. Und tatsächlich kam während des Telefonats eine Stornierung rein und wir konnten somit unsere sechs Tage buchen – jupiii!

Es war ein richtig komisches Gefühl, mal wieder in einer richtigen Stadt zu sein. Die letzten zwei Monate zogen wir ja wirklich remote durchs Land. Schmutzige Füsse und dreckige Hosen (vom Hantieren an Balu) gehörten zu unseren ständigen Begleitern. Und alle anderen sehen halt auch so aus. Und zack! Plötzlich sind die Leute wieder schick gekleidet und wir kommen uns schon fast etwas schäbig vor, haha!

Es war aber auch schön, mal wieder Sushi essen zu gehen (gleich zweimal!) und die hübschen und gepflegten Strandpromenaden entlang zu schlendern. Auch konnten wir unsere in arge Mitleidenschaft gezogenen Schuhe, Shirts und Hosen in einer echten Mall ersetzen. Tim und ich tobten durch das künstliche Wellenbad und die Takeshis Castle Wasserlandschaft – alles natürlich mit hohen Mauern sicher vom offenen Meer abgetrennt. Die Salties sind hier eben wirklich omnipräsent.

Entsprechend machten wir noch eine Croc-Flusstour auf dem Adelaideriver und staunten einmal mehr über die massive Grösse und Aggressivität der Urechsen. Auch ein Brewery-Besuch durfte nicht fehlen und so tasteten wir uns durch die verschiedenen Biere der One Mile Brewery. Das tropische Klima in Darwin lädt aber auch wirklich dazu ein, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen….

Ein weiteres Highlight war der Besuch bei den Berry Springs. Mitten im Urwald sind ein paar miteinander verbundene Wasserholes mit angenehm warmem Wasser. Auch hier hat es beim Eingang die obligaten „Achtung Krokodile“-Warnschilder, welche gerade nach der Croctour ein etwas mulmiges Gefühl beim Baden im erfrischenden Nass hinterlassen.

Kurz gesagt: Darwin gefiel uns sehr, und wir haben deshalb beschlossen, nach unserem Aufenthalt in der Schweiz nochmals ein paar Tage hier zu verbringen. Dank dem direkten Kontakt zum Campground konnten wir die Tage auch bereits buchen. Den letzten Abend verbrachten wir dann am bekannten Mindil Beach. Dort findet zweimal in der Woche ein Markt statt. Ein letztes Mal genossen wir den wunderbaren Sunset bei cooler Livemusik und feinem Streetfood. Vor dem ins Bett gehen schafften wir es am letzten Abend sogar noch, „Harry Potter und der Feuerkelch“ fertig zu lesen. Wir wissen also jetzt, wer das Trimagische Turnier gewonnen hat….

Wir hatten bereits in den letzten Tagen unsere Essensvorräte aufgebraucht und Balu gereinigt so, dass wir am 28. Juli dann nach einem Brekki in Darwin unser liebgewonnenes Zuhause in einem Caravanstorage unterbringen konnten. Hier warten Balu und Hulk nun auf uns bis wir sie in drei Wochen wieder abholen kommen!

Am Flughafen gab es dann noch einen kleinen Aufreger als bei der Sicherheitskontrolle Tims Didgeridoo nicht durchgelassen wurde. Wir mussten also nochmals zurück und dieses ebenfalls noch als Gepäck aufgeben. Mittlerweile ist es unversehrt in der Schweiz angekommen. Nach einem knapp 5-stündigen Flug landeten wir in Singapur und hatten hier rund vier Stunden Aufenthalt. Wir zogen uns in die Lounge zurück, stiessen auf unsere coole Zeit zwischen Spanien, Taiwan, Japan und Australien an und konnten sogar kurz duschen.

Der lange Flug folgte dann kurz vor Mitternacht. Fast 13 Stunden ging es in die Schweiz. Wir alle konnten ein wenig schlafen und waren so nicht einmal völlig kaputt als wir in der verregneten Schweiz landeten. Die Rückreise war in Zürich ja noch nicht fertig, und wir durften mit Zug und Postauto nochmals drei Stunden nach Savognin weiterfahren.

Jetzt sind wir seit gestern hier und gewöhnen uns so langsam wieder ein. Es ist ein etwas seltsames Gefühl. Bei unseren bisherigen Reisen waren wir ja immer mit den Backpacks flexibel unterwegs und die Unterkünfte wechselten ständig. Mit Balu in Australien war dies nun anders. Man richtet sich sein mobiles Zuhause nach dem eigenen Gusto gemütlich ein und es findet eine Art „home building“ statt. Man gewöhnt sich an alles, die Abläufe, den geringeren Platz, die Kochsituation, sogar die neue Toilettenentsorgung…

Und jetzt sind wir wieder in unserer gefühlt riesigen Wohnung, und ich komme mir fast etwas verloren vor bei all dem Platz. Es wird sicher ein paar Tage dauern bis wir wieder im Schweiz-Flow drinnen sind. Ganz besonders schwierig ist für mich der Rechtsverkehr. Schon lustig, wie einem so etwas in Fleisch und Blut übergeht…

Wir freuen uns jetzt auf unsere Freunde, den 1. August, natürlich Sacha und vieles mehr!

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