Zurück im Northern Territory

Veröffentlicht am 28. August 2025 um 05:35

Nach der seeeeehr langen Rückreise nach Darwin traf uns der Jetlag mit voller Wucht. Zum Glück hatten wir fünf Nächte in Darwin gebucht (dachte ich zumindest…). Diese brauchten wir nämlich dringend, um wieder in den australischen Zeitrhythmus zu kommen. Aber der Reihe nach: Die Flüge waren allesamt sehr rumplig und die Gurte blieben entsprechend meist geschlossen. Die letzte Landung musste gar abgebrochen werden, da der Wind zu stark blies. Dennoch sind wir am Schluss heil angekommen und auch das Gepäck war da. Die Abholung unserer netten Wohnwagenstoragedame klappte ebenfalls bestens und so waren wir zeitlich wie geplant bei Balu und Hulk. Den beiden schien es ebenfalls gut ergangen zu sein, und so konnten wir relativ rasch losfahren. Ich war heilfroh, dass der gebuchte Campground ganz in der Nähe war und ich so völlig übermüdet nicht noch stundenlang fahren musste. Dass wir den Platz bereits kannten, machte alles etwas einfacher und das Abkoppeln und Setup aufbauen verlief rasch und reibungslos. Nach all dem Stress fielen wir komatös in unsere bequemen Betten und schliefen den Schlaf der Gerechten. Nach über 14 (!!) Stunden Schlaf, ging es dann in unseren ersten Darwin-Tag!

Es fühlt sich einfach so toll an, wieder hier zu sein. Wir alle hatten das Campingleben total vermisst! Zuerst machten wir mal einen Grosseinkauf und füllten alle Vorräte wieder auf. Über die australischen Preise freuten wir uns nach unserem kurzen aber teuren Schweizaufenthalt ebenfalls– der volle Einkaufswagen kostete etwa die Hälfte eines Schweizer Pendants.

Darwin hatte uns bereits vor einem Monat sehr gefallen und so genossen wir die süsse Stadt noch einmal in vollen Zügen. Tim durfte wieder in den Aqua Park an der Waterfront, und wir alle dinierten in den tollen Restaurants der Stadt. Es gab Sushi, Pizza, ordentlich Fleisch und jeden Tag ein leckeres, gesundes Frühstück.

Am Morgen des vierten Tages hatte ich wie jeden Tag mein Workout hinter mich gebracht, lag in den Unterhosen vor Balu und lernte mit Duolingo etwas Spanisch. Plötzlich riss mich ein „Morning, mate!“ aus meinem Lernmodus. Ein Angestellter des Campgrounds stand da und teilte mir mit, dass wir eigentlich bereits ausgecheckt sein sollten. Ich verneinte und suchte die Buchung auf dem Handy raus. Und prompt lag ich falsch…. Ich hatte bloss vier Nächte gebucht und nicht fünf! Zum Glück gab es noch freie Plätze und der unkomplizierte Australier verlängerte per Funkgerät umgehend unseren Aufenthalt. Puuhh…

Am nächsten Morgen ging es dann tatsächlich los – endlich „on the road again“! Es ging in Richtung Litchfield Nationalpark, etwas ins Landesinnere. Die Fahrt war nicht allzu lang und nach zwei Stunden erreichten wir unser nächstes Ziel. Nach dem „Luxus“ eines Stellplatzes mit Wasser und Strom, ging es nun wieder „off grid“ weiter. Wir hatten genügend Wasser geladen und die Batterie wurde dank der Solarpanels mit genügend Saft versorgt. Anstelle des häufig vorhandenen Campgroundpools gab es hier einen wunderschönen kleinen See mit zwei riesigen Wasserfällen. Und das alles gerade einmal zwei Minuten von unserem Platz entfernt. Wir packten unsere Schwimmnoodles und ab ging es ins erfrischende Nass. Ich muss noch hinzufügen, dass es mittlerweile echt brutal heiss ist. 35-37 Grad zeigt das Thermometer jeweils an.

Dennoch machten wir uns auf weitere Hikes. Am Ende belohnte uns jeweils ein Wasserfall mit Bademöglichkeit – einfach eine perfekte Mischung!

Als kleiner Wehrmutstropfen der schönen Zeit im LItchfield entdeckte Christina, dass irgendwie ein paar Ameisen den Weg ins Innere von Balu gefunden hatten. Diese wieder zu entfernen und alle potentiellen Eingänge zu stopfen war dann Christinas Hauptaugenmerk, haha!

Tja, meine Frau und die Insekten…. Als wir noch einen kleinen Hike zum Ursprung „unseres“ Hauswasserfalles unternehmen wollten, versperrte eine riesige Spinne den Weg. Und mit riesig, meine ich wirklich, wirklich gross! Christina versuchte ihre Angst zu überwinden, schaffte es aber nicht. Und so gingen wir halt ein weiteres Mal im wunderschönen See schwimmen.

Als nächstes ging die Fahrt in den 400km entfernten Kakadu Nationalpark. Im Gegensatz zum remoten Campground von Litchfield fanden wir hier einen riesigen Platz mit unerwarteter Infrastruktur vor. Es gab einen richtig grossen Pool, Spielplätze, Trampolins, Strom und sogar zwei Restaurants…

Nach anfänglichen Parkierproblemen standen wir auf unserem schattigen Plätzchen und konnten erste Ausflüge in Angriff nehmen. Highlight war eine 4WD-Fahrt zu den Jim Jim Falls. Über 50km rumpelte Hulk durch die Gegend, durchquerte kleine Flüsse und meisterte Stock und Stein. Am Ziel angekommen hiess es, nochmals etwa zwei Kilometer zu wandern. Damit hatten wir nicht gerechnet und so mussten wir die anspruchsvolle Strecke mit Flip Flops in Angriff nehmen. Entgegenkommende Aussies lachten und meinten, dass der Weg mit diesem Schuhwerk schwer zu meistern sei. Wir liefen dennoch einfach mal los, nahmen kurz später die unpassenden Flippies in die Hände und kletterten rund eine Stunde lang durch den Gorge in Richtung Wasserfall.

Die Mühen waren es auf jeden Fall wert, denn der zwar fast trockene Wasserfall und der See boten neben einem sensationellen Anblick auch noch eine willkommene Abkühlung. Wir geniessen jetzt noch die verbleibende Zeit hier im Kakadu NP, bevor es dann weiter in Richtung Landesinneres geht…

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.