Noosa war der Kracher! Die Temperatur war etwas kühler und sehr angenehm, es regnete sogar einmal wieder. Aber das Wetter war nicht der Grund, warum uns dieser Ort so richtig gut gefallen hat. Das ganze Setup passte für uns – ein süsser Ort, nicht zu gross, nicht zu klein, unzählige gute Restaurants/Bars, ein wunderbarer Strand und ein cooler Surfervibe. Christina und Tim nutzten die Gelegenheit und buchten eine Surflesson, welche preislich zwar schon krass teuer war (im Vergleich zu Siargao…). Aber Spass hatten die beiden auf alle Fälle! Der ganze Ort hat, wie schon Palm Cove, ein wenig etwas von Florida. Wir sahen uns ein paar richtig tolle Häuser direkt am Meer an und stellten beide fest, dass wir hier wohl auch leben könnten…
Aber wie gesagt, wir müssen es ja zügig nach Brisbane schaffen, um unseren Flug zu erwischen. Also ging es weiter in ein Farmstay am nördlichen Ende von Brisbane. Hier hatten wir mit der Besitzerin ausgemacht, dass wir unser Gespann während unserer Abwesenheit zwei Wochen lang stehen lassen können. Als wir ankamen, war bloss ihr Ehemann da, welcher uns sogleich den schönsten Platz auf dem schnuckeligen Anwesen der beiden zuwies. Wir bauten alles auf, erfreuten uns der Aussicht auf einen kleinen See und die vollkommene Abgeschiedenheit – und plötzlich kam das SMS der Inhaberin, dass der Ehemann uns den falschen Platz zugewiesen hatte, haha! Wir durften aber eine Nacht dort oben verbringen und mussten erst am nächsten Tag umziehen. Da es einer der letzten Abende (vielleicht sogar der letzte…) mit Dinner „zuhause“ bei Balu war, genossen wir noch einmal alles in vollen Zügen. Als dann sogar noch ein Känguru unten am See vorbeihoppelte, war der Abend perfekt!
Den nächsten Tag schauten wir uns Brisbane ein wenig an, d.h. hauptsächlich waren wir in South Bank, einer hippen Gegend mit Lagune und vielen Bars. Wir eilten absichtlich nicht von der einen zur nächsten Sehenswürdigkeit, da wir ja zwei weitere Male zurück nach Brissie kommen werden. Tims Highlight war, dass er es endlich geschafft hatte, Santa ans Telefon zu bekommen. Die lokale Telekomfirma Telstra, hatte bei allen Telefonkabinen (das gibt’s da noch!!) eine Gratishotline zu Santa eingerichtet. Tim hatte bereits in Noosa zweimal mit den Elfen gesprochen, welche meinten, Santa sei gerade beschäftigt. Und hier in Brisbane war Santa endlich persönlich dran und Tim konnte ihm seine Wünsche mitteilen.
So, jetzt war der grosse Moment gekommen – ganz früh morgens ging es vom Farmstay mittels Uber zum Flughafen. Das Ziel: Port Vila in Vanuatu! Dieses Ziel hat eine besondere Geschichte – vor Beginn unserer Weltreise hatte ich Christina den Lonely Planet-Reiseführer geschenkt. In diesem finden sich alle Länder der Welt jeweils mit einem Kurzbeschrieb. Wir liessen die Seiten durch unsere Finger flutschen und als Christina „Stopp“ sagte, hatte ich die Seite mit Vanuatu offen. Wir entschieden, dass dies ein vom Schicksal bestimmtes „Must-do“ unserer Reise sein sollte. Vanuatu? Zu was gehört denn das? Ich muss zugeben, ich hatte auch noch nie vom kleinen Inselstatt in der Südsee gehört. Aber jetzt sind wir hier, am weitesten Punkt weg von zuhause, den wir bisher erreichten. Und es ist wunderbar! Meine Schwärmereien werden wohl kaum einen Schweizer hierher bringen, da die Anreise aus der Schweiz einfach viel zu lang wäre, aber von Australien aus ist man in drei Stunden hier, in der Südsee.
Die Südsee war und ist einer unserer absoluten Bucketlistfavoriten. Beide waren wir noch nie hier, aber man hat schon so viel tolles davon gehört. Eigentlich bin ich schon Fan seit Pippi Langstrumpfs Vater in der Südsee gefangen gehalten wurde, haha!
Unsere Ankunft verlief dann aber nicht ganz so rund wie erwünscht. Die gebuchte Unterkunft direkt am Meer erwies sich als „adults only“ und es wurde für Tim keine Ausnahme gemacht. So mussten wir, trotz vorhandener Buchungsbestätigung (mit Tim drauf…) etwas anderes finden. Die Rezeptionistin half allerdings weiter und verschaffte uns ein schönes Zimmer in einem ebenfalls tollen Hotel. So konnten wir uns also auf Entdeckung unserer kleinen Südseeinsel machen. Wir schwammen in der Blue Lagoon, fuhren mit Quads durch den Dschungel, schnorchelten und genossen die Abende in chilligen Reaggaebars. Einfach himmlisch!
Speziell zu erwähnen ist die Fortbewegung mittels ÖV auf der Insel. Jene Fahrzeuge, die ein grosses B auf der Autonummer haben, können überall angehalten werden und fahren einem dann zu seinem Wunschort. Der Preis ist immer gleich – 350 VUV (ca. CHF 2.50) für uns alle drei. Das ist ziemlich günstig, alles andere ist eher teurer als erwartet und kann schon fast mit australischen Preisen mithalten. Aber zurück zu den Busen. Diese haben wie gesagt, keine speziellen Routen, sondern kurven einfach kreuz und quer durch die Stadt. Einmal waren wir die letzten im „Bus“ und da unser Hotel am Ende der Stadt lag, fragte der Fahrer, ob es uns etwas ausmachen würde, wenn wir noch kurz seinen Sohn von der Schule abholen würden. Natürlich machten wir das – man stelle sich das mal in der Schweiz vor. Der Busfahrer vom ÖV holt noch schnell seinen Sohn von der Schule ab, mit dem Bus!
Ebenfalls lustig war, wie wir die Flüge auf weitere zwei Inseln des 83 Inseln umfassenden Staats buchten. Online ging irgendwie nicht. Die lokale Airline Airvanuatu ist vor ein paar Jahren pleite gegangen und irgendwelche anderen Miniairlines aus der Region bedienen jetzt unter deren Namen die Strecken. Nach einigem Durchfragen kamen wir vom „Flughafen“ aus in ein abgelegenes verlottertes Häuschen, wo man die Flüge buchen konnte. Die nette Dame hat tatsächlich alle von uns gewünschten Flüge gefunden und gebucht. Nach dem Preis hatte ich nicht gefragt… Als dann die Zahl auf dem Taschenrechner erschien, schluckten wir beide rasch – VUV 208‘000.--! Aber naja, die zwei von Christina ausgesuchten Inseln müssen wirklich sehenswert sein, und wie oft werden wir wohl noch in Vanuatu sein? Also zähneknirschend bezahlt und anschliessend mit einem lokalen Tusker-Bier darauf angestossen… Apropos Genussmittel – neben dem erwähnten Tuskerbier, das hier alle trinken, gibt es noch ein weiteres Rauschmittel, den so genannten Kava, welchen wir natürlich auch probieren mussten. Irgendeine Brühe, welche von einer exotischen Wurzel abgekratzt wird. Naja, geschmacklich gewöhnungsbedürftig, aber das anschliessende Einschlafen der Zunge hat schon etwas…
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