In unserer Unterkunft in Seminyak angekommen, erwartete uns nicht eine „Unterkunft“ sondern eine regelrechte Villa. Nach all den Eindrücken der letzten Wochen wollten wir einfach mal ein paar Tage entspannen und alles Erlebte verarbeiten. Entsprechend hatten wir eine Wohnung in einer ruhigen Anlage gebucht. Kurz nach meiner Buchung über Booking meldete sich schon der Inhaber und meinte, dass er den Preis „aus Versehen“ zu tief angesetzt hätte und wir mehr bezahlen müssten. Etwas angesäuert habe ich dann mit ihm verhandelt und mich bloss marginal hochhandeln lassen. Er meinte am Ende noch, wir würden dann schon sehen, dass der Preis nicht stimmen könne.
Dies war dann auch tatsächlich der Fall, haha! Wir hatten eine 2000m2 Villa mit riesigem Pool und einem open-air Wohnbereich für uns alleine – keine weiteren Gäste. Dies passte uns allen ungemein, und wir verbrachten fast die ganzen 6 Tage nur in der Villa. Nach all den schönen Stränden war das doch sehr touristische Seminyak für uns sowieso nicht so der Burner – wir sahen den Strand bloss ein einziges Mal… Wenn ich sage, wir verbrachten die ganze Zeit in der Villa, ist das so allerdings nicht ganz richtig. Es standen einfach keine Reiseausflüge an, sondern Arbeit. Konkret bastelten wir an unserer Hochzeit weiter – wir trafen unsere Weddingplanner und konnten bereits viele Details klären. Desweiteren machte Christina eine „Tour de Hochzeitskleid“ – das dritte Brautgeschäft hatte dann anscheinend das perfekte Kleid im Angebot. Anscheinend darum, da ich, ganz traditionell, das Kleid natürlich noch nicht sehen darf.
Dann fand in Seminyak noch ein weiterer grosser Event statt: Tims 5. Geburtstag musste natürlich ebenfalls gebührend gefeiert werden. Es gab eine grosse Früchtetorte mit obligater Kerze, diverse kleinere Geschenke (es muss ja auch alles weiter um die Welt getragen werden) und Videoschaltungen zu Freunden und Familie. Tim genoss den Tag sichtlich, was uns Eltern ebenfalls glücklich macht!
Nach den erholsamen Tagen in Seminyak machten wir uns auf den Weg nach Ubud. Dort waren wir vor rund 7 Jahren schon einmal (Sacha wurde damals im Affenwald vom Affen gebissen 😊). Wir beide fanden Ubud damals supercharmant – ein kleines Juwel mitten im Urwald. In Zwischenzeit hatten wir viel Negatives über die Entwicklung Ubuds gehört. Einmal mehr zum Glück haben wir uns entschieden, uns ein eigenes Urteil zu bilden. Klar ist Ubud gewachsen und über den Nutzen der diversen erbauten Resorts kann man sicher streiten (uns gefallen die auch nicht…) – aber! Ja, aber! Der Charme dieser Stadt (man muss wirklich bereits von Stadt sprechen) ist, zumindest für uns, immer noch vorhanden. Wir logierten in einer Parallelstrasse zur Hauptstrasse, welche total urchig war. Zweifellos ist für uns immer noch dieses Aussteiger- und Künstlerflair vorhanden. Christina und ich waren jedenfalls total happy und genossen die Tage endlich wieder mit „Töffli“ sehr.
Ganze allgemein stellen wir fest, dass viele Leute sehr „motzig“ unterwegs sind. Wenn man beispielsweise Booking-Rezensionen liest, erteilen Leute die Note 5 (von 10 – was sich bei Booking für den Anbieter sehr nachteilig auswirkt). Wenn man dann ins Detail geht und alles liest, kommt zum Vorschein, dass eigentlich alles super war, nur war an einem Tag das Rührei nicht so fluffig war wie an den anderen Tagen. Dieselben Aussagen werden dann ebenfalls über ganze Destinationen gemacht. Ich persönlich denke, dass es vielen Menschen in unserer westlichen Gesellschaft gut tun würde, den Fokus mehr auf das Positive zu legen. Darum jetzt zurück zu den positiven Erlebnissen!!
Nach unserem wundervollen Flashback in Ubud (in Kurzfassung: Wasserfall, Monkey Forest, Vulkan Mount Batur) fuhren wir mittels Speedboot eine gefühlte Ewigkeit auf die Gili-Inseln vor Lombok. Wir verpassten zum ersten Mal einen Anschluss und erwischten gerade noch das letzte Boot (von Gili Air) nach Gili Meno. Gili Meno war jetzt eben auch so eine zweischneidige Destination. Wir hörten, das ehemalige Paradies auf Erden sei mittlerweile überlaufen und voller Abfall. Abfall ist tatsächlich ein omnipräsentes Thema in Bali (und eben auch den naheliegenden Inseln) – allerdings war es zum Beispiel um Längen sauberer als Bali selber. Und bezüglich überlaufen: Teilweise fühlten wir uns wie Robinson Crusoe…. Ganz alleine gestrandet auf einer Trauminsel. Wir schnorchelten jeden Tag und waren total baff von den vielen Turtles. Es gab keinen einzigen Schnorchelgang ohne Schildkrötenbegegnung. Tims Schnorchel- und Schwimmskills sind mittlerweile beeindruckend (und machen den Vater natürlich megastolz!!) – wie der Kleine den Turtles nachtaucht (und doch immer den gebührenden Abstand einhält und auf keinen Fall etwas unter Wasser anfasst), ist einfach nur klasse.
Die Sonnenuntergänge und auch unser Öko-Bambushaus ohne komplette Wände (und auch ohne Aircon…) machten unseren Aufenthalt zu einem weiteren Highlight unserer bisherigen Reise. Wenn wir bedenken, dass wir die Gilis eigentlich auslassen wollten – was hätten wir verpasst! Wir alle Drei sind totally in love with Gili Meno…
Als nächstes werden wir eine Überbrückungsnacht in Sanur verbringen, bevor wir dann unser nächstes Land in Angriff nehmen. Wir haben uns für einen Monat Vietnam entschieden und werden am 9. Juni in Ho Chi Minh City landen. Wir danken Bali (und den Gilis!!) für die wunderbare Zeit und freuen uns schon auf unsere Rückkehr im Herbst!
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