Den letzten grösseren Hüpfer in Vietnam nahmen wir mit dem Flugzeug. Die Reise mit dem Zug oder Nachtbus (den Christina ja zurzeit etwas meiden möchte…) würde doch etwas zuviel Zeit in Anspruch nehmen. Alles verlief reibungslos, und wir landeten pünktlich in Hanoi, der Hauptstadt Vietnams. Unser Hotel lag sehr zentral und nach der Ankunft konnten wir direkt ins Erkunden gehen. Hanoi ist sehr viel ursprünglicher als das moderne Ho-Chi-Minh-City. Die Altstadt ist wunderschön und der bekannteste Foto-Spot, die Train-Street, ist wirklich sehenswert. Die Züge, die dort fahren, können vom Resti-Tischchen aus angefasst werden. Es ist wirklich ein Erlebnis, zuerst über die Gleise zu laufen und dann beim Kaffee den vorbeihotternden Zug anzuschauen. Dass wir dann bei unserer Weiterfahrt ganz in den Norden mit unserem Nachtzug selber noch durch die Train-Street fuhren und die Kaffee trinkenden Touris anschauen konnten, war dann noch die Krönung 😊! Ebenfalls spannend war das weltberühmte (wussten wir aber vorher auch nicht, haha!) Wasserpuppentheater. Im altehrwürdigen Haus war vor allem Tim wieder der Star. Die Einheimischen vor ihm wollten unbedingt ein Filmchen mit ihm und wie immer hat sich Tim geziert und nur widerwillig mitgemacht. Überhaupt ist es spannend, wieviele Asiaten Fotos von uns (also lustigerweise hauptsächlich von Tim und mir) machen wollen.
Nach Hanoi fuhren wir dann in die Halong Bay, wo wir eine kurze „Kreuzfahrt“ (3 Tage, 2 Nächte) gebucht hatten. Christina hatte bereits wieder Angst vor einer Touri-Überflutung des Unesco-Naturerlebnisses. Da wir aber tatsächlich total off-season hier sind, war sogar diese Hauptattraktion Vietnams nicht wirklich überlaufen. Wir konnten mit den Kayaks durch die ikonischen Felsen im Meer hindurchpaddeln und waren grösstenteils für uns! Einzig auf der Insel Cat Ba waren dann schon ziemlich viele Leute. Das Schiff, die Kabine und der ganze Anlass waren supertoll. Einziger Wehrmutstropfen war ein wenig, dass das Schiff eigentlich kaum gefahren ist und alle „Activities“ vom stehenden (oder sagt man liegenden?!) Schiff aus unternommen wurden.
In diesen drei Tagen lernten wir verschiedene Leute kennen (ebenfalls Reisende), die uns viele interessante Destinationen schmackhaft machten. Vor lauter Euphorie wissen wir gar nicht, wo wir jetzt als nächstes hin sollen…
Nach erfolgreicher Rückkehr nach Hanoi machten wir uns mit dem Nachtzug auf den Weg ganz in den Norden an die chinesische Grenze, nach Sa Pa. Der Ort liegt auf rund 1500 m.ü.M. und sieht irgendwie aus wie St. Moritz. Hier geht man trekken, was meine bessere Hälfte natürlich unbedingt machen wollte. Leider habe ich ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. In Hanoi stand ich mit meinen Flip-Flops in eine rostige Schraube und habe mir die Unterseite des Fusses so richtig übel aufgerissen. Ich bin zwar hart im Nehmen, aber wandern mit dem offenen Fuss ging leider wirklich nicht. Entsprechend haben wir uns Roller gemietet und sind mit diesen durch die herrliche Landschaft gefahren. Endlich haben wir mal Reisfelder gesehen, so weit das Auge reichte. Hier herrscht gerade Regenzeit, weshalb die ganze Gegend wunderbar grün ist. Allerdings führte die Kombi von bis zu 3000 m.ü.M. und Regenzeit dazu, dass uns tatsächlich zum ersten Mal auf unserer Reise kalt war. Abends wurde es schon mal nur noch 20 Grad…
In unserer Eco-Unterkunft etwas ausserhalb von Sa Pa (also rund 40 Minuten Fahrt – so richtig ab vom Schuss) konnten wir herrlich relaxen. Hier lernten wir noch eine deutsche Familie kennen, die ebenfalls seit einem Jahr unterwegs ist. Tim freundete sich natürlich gleich mit dem etwa gleichaltrigen Reto an und die beiden freuten sich riesig, mal wieder mit jemandem spielen zu können, der die gleiche Sprache spricht. Wir Eltern verbrachten einen (feucht-) fröhlichen Abend und vereinbarten, dass wir sie nächstes Jahr mal in Freiburg besuchen kommen.
Auch dieser Aufenthalt ging leider irgendwann zu Ende und wir machten uns auf den Weg zurück nach Hanoi, wo uns der nächste Flug dann nach Laos bringen wird. Die Fahrt zurück war ziemlich lang (5 Stunden). Christina hatte ein Minivan-Schnäppchen auf irgendeiner lustigen Plattform gefunden. Als wir dann ganz alleine zum vereinbarten Zeitpunkt am vereinbarten Abholort standen, war uns dann aber doch kurz etwas mulmig zu Mute. Aber mit etwas Verspätung kam der Van dann und brachte uns sicher und schnell und v.a. pünktlich auf den Flughafen. Im Van waren noch ein paar Australier, die uns ihr Land ebenfalls hervorragend anpriesen. Wir standen kurz davor, direkt dahin zu fliegen. Auf jeden Fall haben wir bereits einige Eigenheiten des australischen Englisch gelernt (gell, Christina, my Sweet-ass 😊).
Jetzt ist es also Zeit, „Auf Wiedersehen, Vietnam“ zu sagen. Der Monat war toll und voller Highlights! Wir freuen uns jetzt auf Laos!
Ein letztes kleines Neben-Highlight war dann noch die Lounge auf dem Flughafen in Hanoi. Da wir 2,5 Stunden vor Abflug bereits eingecheckt hatten, gingen wir in die Lounge und wollten etwas Kleines essen. Die Lounge war der Kracher! Wenn Ihr also mal in Hanoi losfliegt – ein Besuch ist ein Muss! Es gab Sushi, beste einheimische Speisen, Wein (also wirklich anständigen Wein!), Whiskey, Cocktails usw. Wir feierten den Besuch so sehr, dass wir leicht angetrunken fast noch den Last Call verpasst hätten. Haben wir dann aber zum Glück doch nicht – darum sind wir jetzt wie geplant auf dem Weg nach Vientiane in Laos! Wir halten Euch auf dem Laufenden!
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