Laos und Udon Thani: Zwei coole Kurzaufenthalte

Veröffentlicht am 13. Juli 2023 um 11:38

Von Vietnam flogen wir nun nach Vientiane, die Hauptstadt von Laos. Dass die Stadt doch 1 Mio. Einwohner hat, merkt man ihr überhaupt nicht an. Nach dem Gewusel im Verkehr Vietnams, ist Vientiane ein richtig beschauliches kleines Städtchen. Wir gingen ohne grosse Erwartungen nach Laos und dachten, dass wir in etwa dasselbe vorfinden würden, wie in Vietnam. Es war aber erstaunlich, wie verschieden die beiden Länder doch sind. Alles läuft gemächlicher ab, das Essen ist wieder eher bei der thailändischen Küche und die Leute sind superfreundlich (nicht, dass die Vietnamesen nicht auch freundlich gewesen wären – einfach etwas anders 😊). Die Sehenswürdigkeiten Vientianes hatten wir rasch einmal gesehen (Triumphbogen, Buddha-Park, wieder mal der Mekong und der goldene Tempel). Mit den gemieteten Rollern konnten wir alles in einem Tag besichtigen. Also entschieden wir uns voller Euphorie eine etwas längere Tour mit den Rollern zu machen. Wir fuhren für drei Tage nach Vang Vieng, welches anscheinend als grosses Backpacker-Mekka bekannt ist. Die rund 130km Fahrt (mit Rollern!!) in der brütenden Hitze war dann doch ziemlich lange. Ich holte mir den Sonnenbrand meines Lebens und wir waren am Ende beide froh, Vang Vieng noch vor Sonnenuntergang erreicht zu haben. Dann kam die erste Premiere – wir hatten keine Unterkunft gebucht und gingen spontan bei einer Lodge vorbei. Da immer noch off-season ist, waren noch Zimmer frei und wir konnten unkompliziert gleich einziehen. Nach cross-check mit Booking freuten wir uns sogar über rund 40% Rabatt gegenüber dem online-Preis!

Vang Vieng hat bloss rund 25‘000 Einwohner und ist ein richtig cooles Traveler-Städtchen. Ein süsser Nightmarket, hübsche Restaurants und Cafes und ein lässiger Aussteiger-Charme verleihen dem kleinen Ort eine ganz spezielle Aura.

Am zweiten Tag machten wir uns auf den Weg zur „blauen“ Lagune. Diese war aufgrund der Regenzeit eher eine braune Lagune, haha! Als wir den Tümpel sahen, erblickte Tim gleich die etwa 6-7m hohe, in einem Baum platzierte Sprungplattform. Er jauchzte und tat sofort lautstark kund, dass er da gleich runterspringen werde. Ich dachte noch: „Jaja, red Du nur…. Wart nur, bis Du oben stehst und runterschaust…“. Die ersten ängstlichen Asiaten kletterten unverrichteter Dinge bereits wieder herunter. Ich musste Tim auf dem Weg zur Leiter fast nachrennen. Als wir dann oben standen, waren erste Angstschreie der Laoten zu hören, als sie Tim ganz vorne auf der Plattform sahen. Plötzlich begannen diese, den mutigen Zwerg anzufeuern. Tim fackelte nicht lange und sprang vor mir runter, worauf die Laoten mit lautem Applaus reagierten. Tim genoss seinen Starstatus sichtlich und sprang gleich noch zweimal runter.

Am späteren Nachmittag desselben Tages kam dann die zweite Premiere: Wir hatten einen Heissluft-Ballon-Flug gebucht. Wir alle waren total aufgeregt und freuten uns wie Honigkuchenpferde, als wir den riesigen Ballon auf dem Feld sahen. Das Erlebnis war grandios, die Aussicht schlicht überwältigend und das Grinsen aus unseren Gesichtern nicht mehr wegzumachen. Die (wahrscheinlich auch der Regenzeit geschuldete) grüne Landschaft, die markanten Steinbrocken inmitten der Gegend und der Sonnenuntergang liessen uns ein ganz besonderes Erlebnis geniessen.

Am nächsten Tag mussten wir die 130km dann wieder zurückfahren. Dieses Mal waren wir dank genügend Sonnencreme gewappnet. Als es dann aber plötzlich zu regnen begann, musste wieder einmal eine neue Herausforderung gemeistert werden. Wir steuerten den nächsten Tankstellenshop an und kauften uns „Töffpellerinen“. So kamen wir halbwegs trocken wieder zurück nach Vientiane.

Nach unserer letzten Nacht in Laos liessen wir uns an die Thai Lao Friendship Bridge fahren. Die Brücke über den Mekong ist der Grenzübergang zu Thailand. Ich hatte einen ehemaligen Geschäftspartner, welcher seit 8 Jahren im Norden Thailands wohnt, angeschrieben, und er stellte sich spontan zur Verfügung, uns „seine“ Gegend als Reiseführer zu zeigen. Zuerst kam es aber zur dritten Premiere: Wir immigrierten zum ersten Mal auf dem Landweg und nicht an einem Flughafen. Das ganze Prozedere war etwas rudimentär aufgebaut, war aber nach rund 30 Minuten ebenfalls geschafft. Auf der Thaiseite empfing uns dann Christoph mit seinem klimatisierten (es war seeeeehr heiss) Ford und fuhr uns nach Udon Thani. Dies ist die grösste Stadt in der Gegend (ca. 150‘000 Einwohner). Wir checkten kurz im Hotel ein und liessen uns anschliessend von Christoph die Stadt zeigen.

Am nächsten Tag holte er uns wieder im Hotel ab und wir fuhren auf die Farm seiner Familie. Es war sehr spannend zu sehen und 1:1 erklärt zu bekommen (seine Frau übernahm diesen Teil), wie die einzelnen Farmerzeugnisse gewonnen werden (Kautschuk, Reis und diverse Früchte). Anschliessend durften wir noch einen Blick in sein Haus werfen und die weiteren Sehenswürdigkeiten des kleinen Ortes Nongbualamphu gezeigt bekommen.

Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Christoph für seine Zeit. Es war sehr spannend, einmal einen Teil eines Landes zu sehen, der in keinem Reiseführer zu finden ist.

Den letzten Tag in Udon Thani verbrachten wir dann noch im Shoppingcenter 😊: Christina gönnte sich mal wieder einen Frisörbesuch und Tim und ich genossen die Spiel- und Gamingecke (wobei Ecke bei asiatischen Malls wahrscheinlich etwas zu klein gefasst ist…).

Jetzt sind die beiden Kurzaufenthalte also auch schon wieder vorbei und wir machen uns morgen auf den Weg nach Kambodscha. Wir werden über Bangkok nach Siem Reap fliegen. Wir sind schon sehr gespannt, was uns im sechsten Land unserer Reise erwartet!

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Kommentare

Anina
Vor 2 Jahr

Wir wollen noch MEHR!!! So schön von Euch zu lesen & so einzutauchen in Eure Erlebnisse! We miss you!!!