Mount Fuji und ab nach Down under!

Veröffentlicht am 8. Mai 2025 um 16:14

Hakone liegt nicht allzu weit weg von Tokyo so, dass wir mit den lokalen Verkehrsmitteln in rund vier Stunden bei unserem Hotel waren. Die Reisen nach Hakone und ein paar Tage später wieder zurück waren jetzt die letzten im japanischen ÖV. Dieser hat uns einige Mal vor ordentliche Herausforderungen gestellt. Also wenn ich uns sage, meine ich eigentlich Christina. Sie ist der „Master of Orientation“ und lotste uns noch in jedem Land souverän von A nach B. In Japan kamen jedoch ganz viele Extreme zusammen: die unfassbaren Menschenmengen, die Sprache, die Vielfalt an Verkehrsmitteln und auch noch die lokale ÖV-Knigge. Diese machte vor allem unseren Jungs schwer zu schaffen. Es gilt, nicht zu sprechen und wenn, dann seeeeehr leise. Beides liegt unseren Buben nicht sonderlich. Da wir uns immer Mühe geben, die lokalen Gepflogenheiten zu respektieren, war „schschsch!“ der häufigste Spruch von uns Eltern, haha.

Hakone war dann ein schönes, ruhiges Gegenstück zu den superwuseligen Megacities Tokyo und Osaka. Wir genossen die Ruhe bei einer Fahrt auf einem Piratenschiff durch den Lake Ashi und die wunderbare Sicht, die man von fast überall auf den höchsten Berg des Landes, den Mount Fuji, hat.

Wir besuchten Owakudani, wo man die berühmten schwarzen Eier essen kann. Diese sollen das Leben um sieben Jahre verlängern. Wenn wir also alle steinalt werden, wisst Ihr wieso! Ebenfalls machten wir eine ziemlich anspruchsvolle Wanderung auf den Mount Kintoki. Auch hier hatte man eine wunderschöne Aussicht auf den ikonischen Mt. Fuji. Lustig waren auch die anderen Wanderer. Alle hatte ein kleines Glöckchen an den Rucksäcken und waren professionell ausgerüstet. Nur wir Schweizer kamen in den Stadtturnschuhen und waren leicht underequiped. Schnell hatten wir herausgefunden, wofür die nervigen Glocken waren – das sind Bärenglocken. Anscheinend muss die Gegend doch ab und zu von Bären heimgesucht werden… Wir haben aber zum Glück (oder leider?!) keinen gesehen!

Genächtigt haben wir in einem traditionellen Hotel, wo wir wieder auf Futonbetten und Tatamimatten schlafen konnten. Inklusive war auch jeden Abend ein mehrgängiges japanisches Menu, was wir Erwachsenen sehr genossen. Die Kids entschieden sich dann rasch für das Kidsmenu mit Burgern und Sushi. Ebenfalls verfügte das Hotel wieder über diverse Onsenbäder. Wir nutzten diese intensiv und Christina und ich konnten sogar zweimal ein Onsen privat benutzen.

Nach erholsamen Tagen ging es zurück nach Tokyo, wo wir Sacha verabschiedeten. Er trat seine lange Heimreise an, welche sich dann unverhofft noch um einiges verlängern sollte… Bei der Zwischenlandung in Abu Dhabi wurde meinem Grossen mitgeteilt, dass der Weiterflug nach Zürich überbucht sei, und er erst am nächsten Tag fliegen könne. Ein heilloses Durcheinander brach aus… Wir befanden uns in einem Flughafenhotel, wo wir auf unseren eigenen Flug ins nächste Land warteten und per Whattsapp versuchte ich, mit Sacha die Situation zu entschärfen resp. lösen. Irgendwie klappte dann der Rückflug – er musste zuerst weitere fünf Stunden in der Lounge in den Emiraten verbringen, bevor es dann über Kairo nach Zürich zurück ging. Fun fact dabei: Wir übernachteten und flogen erst am nächsten Morgen los. Dennoch erreichten wir unsere nächste Unterkunft auf dem nächsten Kontinent bevor Sacha zuhause war. Insgesamt war der Arme rund vierzig (!!) Stunden unterwegs. Aber wie immer: Was Dich nicht umbringt, macht Dich stärker. Und die schlimmsten Erfahrungen geben später die besten Geschichten 😊!

Für uns hiess es jetzt, eines unserer absoluten Traumländer in Angriff zu nehmen!! Es ging nach Down under, Australien. Nach zwei ziemlichen Rumpelflügen nach Singapur und von dort weiter nach Perth landeten wir nach einem strengen Reisetag in Westaustralien. Wie immer hiess es zuerst SIM-Karte besorgen und cash abheben. Da wir eine längere Zeit in diesem riesigen Land planen, soll es dieses Mal eine „echte“ SIM-Karte sein, d.h. wir haben jetzt beide eine australische Telefonnummer und verfügen nicht mehr nur bloss über einfaches Internet und Whattsapp-Telefonie. Weiter ging es zur Autovermietung, wo wir uns für die ersten zwei Wochen einen kleinen Suzuki gemietet hatten. Alles funktionierte reibungslos und auch die Schlüsselübergabe für unser AirBnB klappte bestens. So fielen wir dann schlussendlich alle todmüde in unsere bequemen Betten und schliefen erstmal grosszügig aus.

Ich hatte in den Flugzeugen leider eine kleine Erkältung erwischt, weshalb ich am ersten richtigen Tag etwas in den Seilen hing. Das legte sich aber rasch wieder und die Euphorie über unser neues temporäres Zuhause nahm Überhand.

Wir sind alle einfach so begeistert von Australien. Die Leute sind bisher alle so freundlich, hilfsbereit und einfach nett. Wir fühlen uns so richtig wohl und freuen uns unheimlich auf alles, was da auf uns zukommen wird…

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