Balu und Hulk

Veröffentlicht am 28. Mai 2025 um 10:36

Am 20. Mai war es jetzt soweit und wir konnten unseren Caravan übernehmen. Es ging mit unserem Ford Ranger eine Stunde in Richtung Süden nach Rockingham. Hier empfing uns Jason, unser Verkäufer, und führte uns zur Instruktionsschulung. Während der nächsten dreieinhalb Stunden wurde uns unser Wohnwagen von vorne bis hinten und wieder zurück erklärt. Wir machten uns Notizen, filmten und nahmen so gut auf, wie wir konnten. Es gab wirklich sehr viel zu lernen und wir waren noch einmal superfroh, dass wir den neuen Caravan gekauft hatten. Eine solch detaillierte Instruktion wäre beim Zweitwagen bestimmt nicht drinnen gelegen. Und als absolute Noobs waren wir natürlich äusserst dankbar für die ausführlichen Erläuterungen. Dennoch rauchten uns am Ende die Köpfe!

Schliesslich war es soweit und ich fuhr unser Gespann zum ersten Mal vom Hof! Ich bin ja nicht wirklich ein riesiger Autofan, aber diese gut sechs Tonnen zu bewegen macht schon irre Spass…

Da es bereits halb fünf nachmittags war, hatten wir einen Campground gleich um die Ecke gebucht. Dies zum einen, dass ich nicht superweit fahren musste und zum anderen, dass wir bei allfälligen Problemen schnell wieder beim Hersteller wären. Die erste Fahrt klappte aber problemlos und sogar das Einparken (rückwärts!) funktionierte dank der kundigen Einweisung Christinas. Da standen wir nun und richteten unser neues Zuhause zum ersten Mal ein. Abkuppeln, mit der Wasserwaage ausgleichen, Stützen runterlassen, Elektrisch andocken, Wasserzufuhr einrichten, Abwasser in den passenden Abfluss leiten und und und. Dann mussten noch die Betten bezogen werden und Abendessen gab es auch noch.  

Todmüde fielen wir in unsere neuen Betten und gönnten uns die wohlverdiente Erholung. Die drei Tage in Rockingham ging es dann hauptsächlich darum, den Caravan einzurichten und noch Fehlendes zu kaufen.

Nach drei Tagen ohne grössere Probleme getrauten wir uns dann an unsere erste längere Reise. Es ging rund 350km nach Hyden. Die Fahrt ging ebenfalls gut und der riesige Campground liess uns auch ganz einfach parkieren. Anzuschliessen brauchten wir hier nichts, da es weder Strom noch Wasser gab, haha! Unser Caravan kann auch autark (dank Solarpanels, einer grossen Batterie und zwei 95l Wassertanks) relativ lange im Juhee stehen – und genau darauf freuen wir uns auch!

In Hyden besuchten wir den berühmten Wave Rock und die Salzseen rund um den Lake Grace. Langsam gewöhnen wir uns an unser Zigeunerleben und haben alle eine riesige Freude daran, unser Zuhause immer gleich dabei zu haben. Funfact: Auf dem Platz in Hyden haben wir per Zufall auch noch unseren Verkäufer Jason mit seiner Familie getroffen.

Weiter ging es nach Quairading und von dort nach Yanchep in den gleichnamigen Nationalpark. Wir spulten einige Kilometer ab, taten dies aber alles in der Region um Perth. Geographisch gesehen sind wir also noch nicht weit gekommen. Allerdings zieht es uns jetzt dann langsam in Richtung Norden, denn die Temperaturen werden langsam kühler. Und weiter nördlich soll es dann richtig heiss werden.

Während einer der längeren Fahrten diskutierten wir auch über die Namen unserer zwei Gefährte. Da sogar unser Tuktuk in Sri Lanka einen Namen bekommen hatte, sollten unsere zwei grossen neuen Familienmitglieder nicht namenlos bleiben. Nach laaaaaangen Gesprächen beschlossen wir, den Ranger „Hulk“ zu nennen, da dieser mit enormer Kraft den schweren Anhänger zu ziehen hat. Eben genannten Anhänger tauften wir auf den Namen „Balu“. Der Bär aus dem Disney-Klassiker „Dschungelbuch“ ist gross, schwer, bietet Schutz, ist ein guter Freund, etwas schwerfällig aber immer abenteuerlustig. Alles Attribute, die super zu unserem 21-Fuss-Caravan passen. Von nun an geht es also mit Hulk und Balu weiter auf unserer grossen Reise.

Auf dem Campground in Yanchep sahen wir zum ersten Mal Kängurus. Die süssen Viecher hoppeln hier einfach so auf der Wiese rum und sind sehr zutraulich. Ebenfalls konnten wir hier Christinas Lieblinge, die Koalas, sichten. Auf dem Weg nach Yanchep fuhren wir durch das Swan Valley, eine Weinregion…. Nach passieren der dritten schönen Winery schauten wir uns beide an und entschieden, bei der nächsten einen kurzen Stopp einzulegen. Ziel war es zu lunchen und vielleicht ein kleines Weintasting zu machen. Aus dem guten Vorsatz wurde ein opulentes Mahl und nach dem obligaten Tasting wurde Balus „Weinkeller“ etwas aufgestockt… Wir sind so dankbar, dass wir uns einfach treiben lassen und spontan Ideen direkt in die Tat umsetzen können. Ein riesiges Privileg, dass wir unheimlich schätzen.

Australien steht auf unserer (nicht vorhandenen) Rangliste ganz weit oben und wir lieben den chilligen Charme, den das Land irgendwie ausstrahlt. Die Läden gehen fast alle pünktlich bereits um fünf Uhr zu und irgendwie scheint sich hier auch keiner stressen zu lassen. Da wir aufgrund unserer Optik, nicht wie in Asien, auch nicht immer gleich als Ausländer erkannt werden, fühlen wir uns schon fast ein wenig einheimisch…

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